Studie: Deutschland ist stark von Importen kritischer Rohstoffe abhängig

Laut Deutschem Institut für Wirtschaftsforschung ist es sehr schwierig, diese Abhängigkeit zu überwinden.

Die BRD wird von Jahr zu Jahr abhängiger vom Import kritischer Rohstoffe, die für den Bedarf der Industrie notwendig sind. Das sind die Daten einer neuen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).

Die deutsche Industrie ist in besonderem Maße von sogenannten kritischen Rohstoffen abhängig. Zu dieser Kategorie gehören beispielsweise Lithium, Cobalt und Magnesium, die zu den Top-30-Materialien gehören, die zur Herstellung von Batterien, Kondensatoren und Halbleitern verwendet werden. Kritische Rohstoffe sind für die Industrie notwendig, unterliegen aber gleichzeitig einem erhöhten Lieferrisiko. Das Risiko ergibt sich daraus, dass die Lieferanten kritischer Rohstoffe für Deutschland in vielen Fällen Länder mit niedrigem Demokratieniveau wie China oder der Kongo sind.

Bei 14 der 30 als besonders kritisch eingestuften Rohstoffe beträgt die Abhängigkeit Deutschlands nach DIW-Recherchen 100 Prozent. Für drei weitere Arten von Rohstoffen – mehr als 95 Prozent.

„Russland hat uns in diesem Jahr deutlich gezeigt, wie autokratische Regime die Abhängigkeit von Rohstoffen als politisches Druckmittel nutzen können. Wir haben auch die schwerwiegenden wirtschaftlichen Folgen einer solchen Abhängigkeit gesehen“, sagt Lukas Menkhoff, Leiter der Abteilung Weltwirtschaft am DIW.

Als Beispiel nannte er auch die sogenannten Seltenen Erden, die zum Beispiel für den Bau von Elektrofahrzeugen und Windkraftanlagen benötigt werden. Deutschland und die Europäische Union sind zu mehr als 90 Prozent von ihren Lieferungen aus China abhängig. Dasselbe gilt für Magnesium.

Keine Einzelmaßnahme wird laut DIW-Prognose dazu beitragen, die Rohstoffabhängigkeit der deutschen Wirtschaft zu verringern. „Dieses Thema erfordert eine ganze Reihe von Maßnahmen, die idealerweise gleichzeitig umgesetzt werden sollten“, sagt der Autor der Studie, Marius Zeevaert.