Stoltenberg: Russland plant neue Offensive im Frühjahr

NATO-Generalsekretär erklärt, warum Russland den Krieg in der Ukraine „einfrieren“ will

Russland braucht eine Pause, um seine Kräfte zu sammeln und eine neue groß angelegte Offensive in der Ukraine zu planen. Gleichzeitig gibt es keine Vorbedingungen für die Beendigung des Krieges durch diplomatische Verhandlungen. Dies sagte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg in einem Interview mit der Finansial Times.
Laut Stoltenberg ist Moskau nicht wirklich daran interessiert, einen Waffenstillstand auszuhandeln. Zurzeit zielen die Bemühungen des Kremls vor allem darauf ab, den Krieg für einige Monate „einzufrieren“. Die russische Armee braucht Zeit, um sich zu erholen. Doch bereits im Frühjahr, so glaubt der NATO-Generalsekretär, plant sie eine neue Großoffensive auf ukrainischem Gebiet.
Stolenberg ist der Ansicht, dass die westlichen Verbündeten der Ukraine weiterhin militärische Unterstützung und die benötigten Waffen zur Verfügung stellen sollten. Zugleich räumt er ein, dass die Kämpfe im Winter in eine ruhigere Phase übergehen könnten.
„Russland hat bisher keine Anzeichen dafür gezeigt, dass es zu Friedensgesprächen bereit ist. Je mehr wir eine friedliche Lösung wollen, desto mehr militärische Unterstützung braucht die Ukraine von ihren Partnern. Kiew erwartet, dass es den Krieg zu seinen eigenen Bedingungen beendet, und die NATO-Länder erwägen ständig, der ukrainischen Armee die erforderlichen Waffen zu liefern“, sagte Stoltenberg.
Wir möchten Sie daran erinnern, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Zelenski wiederholt erklärt hat, dass er zu Friedensgesprächen mit Russland bereit ist. Aber erst, wenn der letzte russische Soldat ukrainisches Gebiet verlässt. Kiew wird seine Territorien nicht um des Friedens willen an Russland abtreten, das ist eine inakzeptable Option.