begleiten Sie uns
Die iranische Armee will hart gegen regierungskritische Demonstrationen vorgehen. Diese seien Teil der teuflischen Strategie, um die Islamische Republik zu schwächen.
Bei Protesten nach dem Tod einer 22-Jährigen im iranischen Polizeigewahrsam sind nach Berichten des Staatsfernsehens bislang 26 Menschen getötet worden. Unter den Toten seien auch Polizisten – zu ihrer Zahl machte ein Nachrichtensprecher keine Angaben. Offizielle Statistiken würden später veröffentlicht werden, sagte er.
Zuletzt hatten die Behörden von insgesamt 17 Toten gesprochen. Der Justizchef des islamischen Landes hatte gefordert, hart gegen die Demonstrantinnen und Demonstranten durchzugreifen. Auch die Streitkräfte des Landes warnten eindringlich vor weiteren Protesten. „Wir werden den Feinden nicht erlauben, die Situation auszunutzen“, hieß es in einer Mitteilung, aus der die iranische Nachrichtenagentur Isna zitierte. Auch der Geheimdienst warnte nach Angaben der Agentur Tasnim vor einer Teilnahme an „illegalen Versammlungen“.
Zu den Zusammenstößen zwischen Protestierenden und Einsatzkräften kam es, nachdem eine Frau von der Sittenpolizei des Irans festgenommen worden war. Ihr wurde vorgeworfen, gegen die strenge Kleiderordnung im Land verstoßen zu haben. Nach Polizeiangaben starb sie an einem Herzinfarkt. Sie sei nicht misshandelt worden.
Die Familie der Frau zweifelt das an. In sozialen Medien war von Beginn an eine andere Version der Geschehnisse verbreitet worden. Demnach wurde die junge Frau festgenommen, weil sie ihr Kopftuch nicht auf die vorgeschriebene Weise getragen haben soll. Auf der Wache sei ihr dann auf den Kopf geschlagen worden, woraufhin sie zunächst ins Koma gefallen und später gestorben sei.
Iranische Staatsmedien berichteten in dieser Woche von Demonstrationen mit Hunderten Teilnehmenden in mindestens 13 Städten, darunter auch die Hauptstadt Teheran. Nach den Freitagsgebeten ist dort im Laufe des Tages weiterer Protest geplant. Der Iran signalisiert die Bereitschaft zum harten Durchgreifen gegen regierungskritische Demonstrierende. Die iranische Armee werde dem Feind die Stirn bieten, um für Sicherheit im Land zu sorgen, teilte die Armee mit. Die Demonstrationen seien Teil der teuflischen Strategie des Feindes, um die Islamische Republik zu schwächen.
Bundesregierung schaut „mit großer Sorge“ in den Iran
Die Bundesregierung forderte eine zügige Untersuchung des Falls. „Die Bundesregierung ist gleichermaßen bestürzt darüber, dass bei den landesweiten Protesten wegen des Todes von Frau Amini offenbar zahlreiche weitere Menschen ums Leben gekommen sind“, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit. „Wichtig ist nun eine rasche und umgehende Untersuchung des Todes von Mahsa Amini.“
Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes sagte, die Bundesregierung beobachte die Lage im Iran „mit großer Sorge“. Sie forderte die Führung in Teheran und die dortigen Behörden auf, friedliche Proteste zuzulassen und keine weitere Gewalt anzuwenden.
Quelle: ZEIT ONLINE, AP, AFP, dpa, Reuters, sue
Sommer im Januar: Wetteranomalien jetzt in ganz Europa
Acht Länder haben einen nationalen Rekord aufgestellt, dieser Winter könnte der heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen werden Klimaanomalien nehmen zu....
Baerbock und Lindner streiten über die Wiederherstellung der Ukraine
Es wird diskutiert, ob alle vom Land eingefrorenen Vermögenswerte der Russischen Föderation zur Deckung des Schadens verwendet werden sollen oder...
Eine Spaltung in der US-Republikanischen Partei beseitigt ihre Mehrheit im Kongress
Die republikanischen Führer Mitch McConnell und Kevin McCarthy können sich nicht einigen Am allerersten Kongresstag im Jahr 2023 stimmte die...
Italien plant den Bau einer Brücke, um Sizilien mit dem Festland zu verbinden
Projekt zum Bau der längsten Brücke Europas wird wegen hoher Erdbebengefahr in der Region kritisiert Die Regierung der italienischen Ministerpräsidentin...