Sind russische Raketen gefallen? Polen ruft Notstandsausschuss ein

Eine der Versionen lautet, dass zwei von Russland abgefeuerte Raketen in einem Dorf nahe der ukrainischen Grenze niedergegangen sind

Polen hat dringend einen Ausschuss des Ministerrats für nationale Sicherheit und Verteidigung einberufen. Die Entscheidung wurde laut Polsat News vom polnischen Premierminister Mateusz Morawiecki getroffen.

Die Ankündigung der Sitzung erfolgte gegen 18:00 Uhr Ortszeit, als der polnische Regierungssprecher Piotr Muller den Beginn der Ausschusssitzung bekannt gab.

Die Gründe für die Einberufung der Sitzung wurden nicht mitgeteilt. Doch kurz zuvor, am Dienstagnachmittag, griff Russland zu einem massiven Raketenangriff auf ukrainisches Gebiet. Die Raketen schlugen in großen Städten im ganzen Land ein, auch in der Westukraine, die territorial an Polen angrenzt.

Gleichzeitig erfuhr Radio Zet, dass zwei Raketen in dem Dorf Przewodów nahe der ukrainischen Grenze eingeschlagen sind. Beide trafen Strukturen zur Getreidetrocknung. Auch zwei Menschen wurden als tot gemeldet. Inoffiziellen Berichten zufolge trafen Vertreter der Polizei, der Staatsanwaltschaft und der polnischen Armee am Tatort ein.

Nach einer anderen Version, die von Radio Lublin verbreitet wurde, ereignete sich der Vorfall in Przewodów gegen 15.40 Uhr an einem Umschlagplatz, an dem mit landwirtschaftlichen Gütern beladene Traktoren einfahren. Diese Version wurde von der örtlichen Polizei bestätigt. Nach ersten Erkenntnissen explodierte der Traktor, der in den Wiegekomplex eingefahren war, ganz plötzlich – Radio Lublin meldet auch den Tod von zwei Arbeitern.

Der Ausschuss des Ministerrats für nationale Sicherheit und Verteidigung Polens wurde im Oktober 2020 durch einen Beschluss von Ministerpräsident Mateusz Morawiecki eingesetzt. Ihr erster Vorsitzender war Jarosław Kaczyński, Vorsitzender der Partei Recht und Gerechtigkeit, der damals in der Regierung als stellvertretender Ministerpräsident für Sicherheitsfragen zuständig war. Der Kommission besteht aus dem stellvertretenden Premierminister, der vom Regierungschef ernannt wird, dem Leiter des Verteidigungsministeriums, dem Innenminister, dem Justizminister, dem Minister-Koordinator der Sonderdienste und dem Leiter des Außenministeriums.