Nach einem Ticket für 9 Euro in Deutschland ist die Zahl der Diebstähle in Zügen und an Bahnhöfen stark gestiegen

Ein großer Zustrom von Passagieren erregte die Aufmerksamkeit von Kriminellen

Das Ticket für 9 Euro, das in Deutschland den ganzen Sommer über gültig war, fand großen Anklang bei der Bevölkerung. In drei Monaten wurden 52 Millionen dieser Tickets verkauft. Doch mit stark gestiegener Zahl von Passagieren ist laut Bild auch die Zahl der Straftaten in Zügen deutlich gestiegen.

Stefan Jäger, Leiter der Bundespolizeiinspektion Trier, sagt dazu: „Es waren so viele Passagiere in den Zügen, dass es von Kriminellen nicht unbemerkt bleiben konnte.“ Im Zuständigkeitsbereich dieses Polizeibeamten lag der Fall von Diebesbanden, die in Zügen, die von Köln nach Mainz fuhren, Jagd machten.

Laut Bundespolizei ist nach Einführung des 9-Euro-Tickets die Zahl der Diebstähle an Bahnhöfen und Zügen um 50-70 Prozent gestiegen. Die Diebe interessierten sich für das Gepäck der Passagiere, ihre Brieftaschen und Geldbörsen sowie für teure Ausrüstung, Schmucksachen und Telefone. Auch nach der Abschaffung des 9-Euro-Tickets ist die Zahl der Diebstähle auf der Bahn nicht zurückgegangen, für Kriminelle sind Bahnhöfe und Züge nach wie vor attraktiv.

Es ist bekannterweise, dass 2023 das sogenannte Deutschlandticket für 49 Euro eingeführt wird, um das Ticket für 9 Euro zu ersetzen. Bedeutet dies einen neuen Anstieg der Kriminalität an Bahnhöfen und in Zügen? Die Bundespolizei entwickelt gemeinsam mit der Eisenbahnpolizei bereits ein Maßnahmenpaket, um die Kriminalitätswelle im Verkehr einzudämmen. Aber die Polizei fordert die Bürger auch auf, auf Reisen wachsam zu sein und Gepäck und Wertsachen nicht unbeaufsichtigt zu lassen.