Erneut bewaffneter Konflikt an der Grenze zwischen Indien und China, mit Verletzten

Delhi und Peking haben sich bisher nicht zu dem Grenzzwischenfall geäußert.

Am 9. Dezember kam es im nordöstlichen indischen Bundesstaat Arunachal Pradesh, der an China grenzt, zu einem bewaffneten Zusammenstoß zwischen dem indischen und dem chinesischen Militär. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, dass es bei dem Vorfall auf beiden Seiten Verletzte gab. Die Ursache des Konflikts sowie die Anzahl der an den Zusammenstößen beteiligten Truppen wurden noch nicht bekannt gegeben.

„Der Vorfall ereignete sich bereits am 9. Dezember. Dies teilten uns Vertreter der indischen Behörden mit, die uns baten, sie aufgrund der Sensibilität der Angelegenheit nicht zu nennen. Nach dem Vorfall verließen Vertreter beider Seiten das Gebiet und wenig später trafen sich die indischen und chinesischen Militärkommandeure, um die Angelegenheit zu klären. Offizielle Stellen haben uns keine Einzelheiten über die Art der Kämpfe und die Zahl der beteiligten Militärangehörigen mitgeteilt. Es sind nur wenige leicht verwundete Kämpfer auf beiden Seiten bekannt“, schrieb Bloomberg.

Das indische Außenministerium lehnte eine Stellungnahme zu dem bewaffneten Konflikt an der Grenze zu China ab. Auch das offizielle Peking hält sich mit Kommentaren zurück.
Es ist wichtig, daran zu erinnern, dass Arunachal Pradesh, wo sich der Vorfall ereignete, der Hauptkriegsschauplatz des indisch-chinesischen Krieges von 1962 war. Die Region ist nach wie vor Gegenstand von Territorialstreitigkeiten zwischen Delhi und Peking. Von Zeit zu Zeit kommt es hier zu lokalen militärischen Auseinandersetzungen zwischen den Armeen der beiden Länder. Die größte davon fand im Juni 2020 statt. Dabei wurden mindestens 20 indische und mindestens 4 chinesische Soldaten getötet. Nach 2020 hörten die Zwischenfälle auf, was auf erfolgreiche diplomatische Gespräche zwischen Indien und China und den Abzug der Truppen von den Grenzen zurückgeführt wird. Die Grenze zwischen den beiden Ländern ist fast 3.500 Kilometer lang.