Ein Jahr Gefängnis für Sex vor der Ehe: Indonesien verschärft Gesetze

Bevor Sie nach Bali reisen, müssen Sie die Risiken abwägen – das Land erlebt eine Zunahme des religiösen Konservatismus

Indonesien führt radikales Strafgesetzbuch ein. Am Dienstag verabschiedeten die örtlichen Gesetzgeber einstimmig ein neues Strafgesetzbuch, das sowohl für Ausländer als auch für Touristen gilt.

Das Land verbietet das Zusammenleben vor der Ehe (Bestrafung – ein Jahr Gefängnis), führt Strafen für die Beleidigung des Präsidenten oder das Äußern von Ansichten ein, die der nationalen Ideologie widersprechen. „Der alte Kodex gehört zum niederländischen Erbe … und ist nicht mehr relevant“, erklärten die Parlamentarier (Indonesien war einst eine Kolonie der Niederlande).

Indonesien, das größte Land der Welt mit muslimischer Mehrheit, hat in den letzten Jahren einen Anstieg des religiösen Konservatismus erlebt. In Teilen des Landes gelten bereits strenge islamische Gesetze, darunter die halbautonome Provinz Aceh, in der Alkohol und Glücksspiel verboten sind. In der Region kommt es auch zu öffentlichen Auspeitschungen für eine Reihe von Straftaten, darunter Homosexualität und Ehebruch.

Änderungen im Strafgesetzbuch alarmierten nicht nur Menschenrechtler, sondern auch Vertreter der Tourismusbranche. Zum Beispiel lebt die gleiche Insel Bali auf Kosten der Touristen. Und obwohl es kein Verständnis dafür gibt, wie sich die Gesetze auf den Touristenstrom auswirken werden, der sich von der Pandemie zu erholen begann.

Putu Winastra, Vorsitzender der Association of Indonesian Travel and Travel Agencies (ASITA) auf Bali, sagte gegenüber CNN, dass die Gesetze „Ausländer dazu bringen werden, es sich zweimal zu überlegen“, bevor sie Indonesien besuchen. „Sollen wir fragen (sind Paare verheiratet oder nicht? Müssen Touristen, die nach Bali kommen, nachweisen, dass sie verheiratet sind?“, argumentiert Putu.