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Bundeswirtschaftsminister Robert Habek sieht darin einen „historischen Durchbruch“
Die Klimaschutzmaßnahmen in der EU werden drastisch verschärft. Nach langwierigen Verhandlungen haben sich die Abgeordneten des Europäischen Parlaments und die EU-Mitgliedstaaten auf einen so genannten „Klimazoll“ geeinigt, der 2030 in Kraft treten soll. Mehr als 75 Prozent der CO₂-Emissionen in Europa werden zusätzlich besteuert.
Der deutsche Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck hat die EU-Entscheidung bereits als „historischen Durchbruch“ bezeichnet. Damit löste er bei vielen Experten Verwunderung aus, die seine Worte vor dem Hintergrund der Energiekrise in Deutschland für überraschend halten. Die Welt hat versucht vorherzusagen, wie sich die EU-Entscheidung über den „Klimazoll“ auf die deutsche Wirtschaft auswirken wird.
Was genau wurde angenommen?
Die EU hat ein zweites Emissionshandelssystem eingerichtet. Zur Zeit gibt es das „Emissionshandelssystem“, abgekürzt ETS. Danach sind die Betreiber von Industrieanlagen und Kraftwerken in der EU verpflichtet, für jede ausgestoßene Tonne CO₂ Berechtigungszertifikate zu kaufen.
Nun kommt „ETS 2“ hinzu: Ab 2027 soll eine EU-weite CO₂-Emissionssteuer für Kraftstoffe im Straßenverkehr und für Kraftstoffe im Bausektor eingeführt werden. Dies dürfte den erneuerbaren Energien einen Kostenvorteil gegenüber fossilen Brennstoffen verschaffen.
Wer wird die neue CO₂-Emissionssteuer zahlen?
Die Gebühr wird von den Unternehmen entrichtet, die Heizöl, Gas und Benzin auf den Markt bringen. Zum Beispiel Tankstellen, Händler oder Raffinerien. Wenn ihre Wettbewerbsposition es zulässt, geben sie die Kosten an die Verbraucher weiter. Erstmals müssen auch Transportunternehmen eine CO₂-Emissionssteuer entrichten, ebenso wie die Betreiber von Verbrennungsanlagen.
CO₂-Steuern müssen auch für Flüge von und nach der EU gezahlt werden. Insgesamt werden 75 Prozent der CO₂-Emissionen in Europa auf diese Weise bewertet, bisher waren es nur 41 Prozent. Zu den Branchen, die keine CO₂-Steuer zahlen, gehören unter anderem die Landwirtschaft und der Eisenbahnverkehr.
Was bedeutet das für die deutschen Verbraucher?
Ab 2020 werden die Preise für Benzin, Gas und Heizöl in Deutschland mit dem CO₂-Preis gebildet. Die Steuer wird von Kraftstoffhändlern, z.B. an Tankstellen, erhoben und an den Klimafonds der Bundesregierung weitergeleitet, der damit Klimaschutztechnologien und soziale Ausgleichsmaßnahmen finanziert.
Wie wird sich das auf die Energiewirtschaft auswirken?
Der Emissionspreis pro Tonne CO₂ liegt derzeit bei rund 85 Euro. Wegen fehlender Genehmigungen müssen die Betreiber von Industrieanlagen und Kraftwerken bald mehr als 100 Euro pro Tonne CO₂ zahlen.
Einige Beobachter gehen davon aus, dass Kohlekraftwerke in weiten Teilen der EU unrentabel werden und dass der Ausstieg aus der Kohleverstromung, insbesondere in Deutschland, nicht vor 2030 abgeschlossen sein wird. Da Kohlekraftwerke zur Sicherung der Stromversorgung notwendig sind, müssen sie durch staatliche Sonderprämien vor der Abschaltung geschützt werden.
Wird die deutsche Wirtschaft gewinnen oder verlieren?
In der deutschen Wirtschaft überwiegt die Skepsis, ob der geplante Klimatarif ausreichenden Schutz bietet. Auch für die Kostenbelastung der Exporteure gibt es keine Lösung. „Ob der CBAM-Klimazoll sein Ziel wirklich erfüllen wird, ist ebenso offen wie die Frage, ob Maßnahmen zur Reduzierung der Exporte in den betroffenen Branchen ergriffen werden“, teilte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) in einer Mitteilung mit.
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