Der Tod von 125 Menschen in Indonesien: Die Gründe sind bekannt

HRW sagt, dass die Entscheidung, Tränengas einzusetzen, ein Problem geschaffen hat

In der indonesischen Stadt Malang wurden bei einer Drängerei auf das Stadion nach dem Ende eines Fußballspiels zwischen Persebaya Surabaya und dem örtlichen Klub Arema mindestens 125 Menschen getötet und 180 verletzt.

Kurz nach dem Schlusspfiff begannen die Fans auf das Feld zu rennen – laut Associated Press hatte Arema zuvor 23 Jahre lang zu Hause gegen diesen Gegner nicht verloren, und die Fans wollten eine Erklärung von der Mannschaftsführung verlangen.

Wie aus den veröffentlichten Videos hervorgeht, waren innerhalb weniger Minuten Hunderte von Menschen auf dem Feld (die Polizei sprach von etwa 3.000 Menschen auf dem Feld). Zwischen ihnen und der Polizei und den Stewards kam es zu einer Schlägerei. Die heftigsten Zusammenstöße fanden in einem der Gates des Stadions statt, wo Fans nach dem Einsatz von Tränengas durch die Sicherheitskräfte rannten, sagte der Polizeichef von Ost-Java, Nico Afinta.

Infolgedessen waren Verletzungen und Sauerstoffmangel die Todesursache für viele Fans. Die Regierung schickte ein Expertenteam aus Regierungsbeamten, Vertretern des Fußballverbands und Journalisten zur Untersuchung. Nach Angaben des indonesischen Sicherheitsministers Mohammad Mahfud wird diese Kommission ihre Arbeit „in 2-3 Wochen“ abschließen.

In der Zwischenzeit äußerten Menschenrechtsaktivisten ihre Version dessen, was passiert ist. Phil Robertson, stellvertretender Direktor für Asien bei Human Rights Watch, sagte, die Sicherheitskräfte seien für die Entscheidung verantwortlich, „erhebliche und übermäßige Mengen“ Tränengas auf dem Feld einzusetzen.

Laut Robertson verbieten auch die FIFA-Regeln die Verwendung von Gas zur Kontrolle von Menschenmassen in Stadien.

Das Problem ist umso offensichtlicher und dringender, als Indonesien im nächsten Jahr die FIFA U-20-Weltmeisterschaft veranstalten wird. Der Inselstaat hat sich auch um die Teilnahme an der asiatischen Fußballmeisterschaft 2023 beworben.