Bericht der IAEO -Mission nach dem Besuch des KKW Saporoschje: Es ist notwendig, den Beschuss zu stoppen und das Militär abzuziehen

Die Internationale Atomenergieorganisation (IAEO) hat am Dienstag, dem 6. September, einen Bericht über die Ergebnisse des Besuchs der Mission im Kernkraftwerk Saporoschje veröffentlicht, das sich auf einem Gebiet befindet, das vorübergehend von der Ukraine nicht kontrolliert wird.

In den Schlussfolgerungen der IAEO heißt es, dass jetzt dringend Maßnahmen ergriffen werden müssen, um einen nuklearen Unfall zu verhindern, insbesondere um eine Sicherheitszone um das KKW Saporoschje herum einzurichten. Die Atomenergieorganisation ist bereit, Beratung für die dringende Einrichtung einer solchen Zone aufzunehmen. Die auf der Station verbleibenden IAEO-Experten werden die Situation beobachten und direkt vor Ort Informationen erhalten, und ihre weitere Anwesenheit „wird von größter Bedeutung sein, um die Lage zu stabilisieren“.

Die IAEO betonte auch, dass dies der erste Fall eines „militärischen Konflikts“ in einer Nuklearanlage sei und dass der Unfall ernste Folgen sowohl in der Ukraine als auch im Ausland haben könnte.

In dem Bericht heißt es, dass Missionsinspektoren bei einem Besuch des KKW Saporoschje am 3. September Augenzeuge eines Beschusses in der Nähe der Anlage wurden und Anweisungen zur Evakuierung erhielten sowie persönlich die Folgen des Beschusses sahen, von denen sich einige in der Nähe der Reaktorgebäude befanden.

Die IAEO weist darauf hin, dass militärische Ausrüstung im KKW Saporoschje und Feindseligkeiten in der Nähe des Territoriums des Werks sein Schutzsystem bedrohen und der Beschuss in diesem Bereich eingestellt werden muss.

Die IAEO -Inspektoren sahen das russische Militär, seine Fahrzeuge und Ausrüstung im KKW Saporoschje, darunter mehrere Militärlastwagen in den Maschinenräumen im Erdgeschoss. Die Organisation empfiehlt, alle Fahrzeuge aus Bereichen zu entfernen, in denen dies den Betrieb von Sicherheits- und Ausrüstungssystemen beeinträchtigen könnte.
Die IAEO empfahl, dass das physische Schutzsystem des Kraftwerkswie ursprünglich vorgesehen funktioniert (das KKW-Personal teilte den Missionsexperten mit, dass das russische Militär den Zugang zum Territorium bewacht und kontrolliert, obwohl nach ukrainischem Recht die Verantwortung für den physischen Schutz bei der Leitung des KKW verbleibt).

Die IAEO empfiehlt auch die „Wiederherstellung eines angemessenen Arbeitsumfelds“ für KKW -Personal, das unter Stress, Druck und Personalmangel arbeitet, was das Risiko menschlicher Fehler erhöht.