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Olaf Scholz sichert Unterstützung für die Ukraine zu, „so lange wie nötig“. Gleichzeitig wird der Bundeskanzler kritisiert, weil er sich weigert, die Versorgung mit schweren Waffen sicherzustellen
UNTERSTÜTZUNG FÜR DIE UKRAINE
Bundeskanzler Olaf Scholz hat am Mittwoch vor dem Bundestag mehrere Punkte angesprochen. Der erste betraf die Fehlkalkulationen des russischen Präsidenten Wladimir Putin bei seinem Angriff auf die Ukraine. „Keiner von Putins Plänen hat funktioniert … Er hat sich grundlegend verrechnet“, so Scholz.
Derartige Fehler der Russischen Föderation, so die Bundeskanzlerin, zählten auf die Übernahme der Ukraine innerhalb weniger Tage und setzten auf ein geteiltes Europa und weltweit auf Länder mit stabilen Demokratien. „Er dachte, er könne die europäische Solidarität austrocknen, indem er das Gas abdreht“, stellte Scholz klar.
„Gemeinsam mit unseren Freunden und Partnern haben wir die Ukraine stark unterstützt – finanziell, menschlich und mit Waffen. Und wir werden diese Unterstützung fortsetzen, genau so lange, wie sie gebraucht wird“, stellte die Kanzlerin klar.
DEUTSCHLAND UND NATO
Der zweite Aspekt der Rede von Scholz ist die Solidarität Deutschlands mit der NATO. „Unsere Allianzpartner wissen sehr gut, dass sie sich auf uns verlassen können. Wenn nötig, werden wir jeden Quadratmeter des Bündnisgebietes verteidigen“, präzisierte Scholz und erinnerte an den 100 Milliarden Dollar schweren Sonderfonds zur Verbesserung der Ausrüstung der Bundeswehr.
Nächstes Jahr, sagte Scholz, wird Deutschland die Führung der schnellen Eingreiftruppe der NATO übernehmen. In den Jahren 2022 bis 2024 wird die Zahl der Soldaten auf 17.000 steigen, und im Jahr 2025 wird Deutschland über 30.000 Soldaten verfügen, die ständig für NATO-Einsätze bereitstehen. Die Bundeskanzlerin erinnerte auch daran, dass die deutsche Luftwaffe den Luftraum über Estland ständig bewacht, die deutsche Marine ihre Präsenz in der Ostsee verstärkt hat und die Bundeswehr die NATO-Kampfkraft in Litauen (und auch im gesamten Ostseeraum) verstärkt hat.
SKEPTISCH GEGENÜBER DER GASPREISOBERGRENZE
Scholz bekräftigte die deutsche Skepsis gegenüber einer Preisobergrenze für Gas in Europa. „Es gibt keine einfachen sofortigen Lösungen. Wir können zum Beispiel nicht so in die Preise eingreifen, dass anschließend zu wenig Gas nach Europa geliefert wird“, sagte er. Der Bundeskanzler stellte aber auch klar: Er ist zuversichtlich, dass eine gute und pragmatische Verständigung gefunden werden wird.
Die Gaspreisobergrenze für die europäischen Länder wurde nicht erneut festgelegt, was zum Teil auf die Vorbehalte Deutschlands zurückzuführen ist. Es ist noch unklar, wie hoch der Preis sein könnte, obwohl diese Entscheidung auf dem nächsten Energieministertreffen am Montag getroffen werden könnte. Nach Angaben von Bundeswirtschaftsminister Robert Habek (Grüne) wurden jedoch zuvor bei einem Sondertreffen der Energieminister Fortschritte bei den technischen Fragen der Preisobergrenze erzielt.
Eine weitere „Energie“-These von Scholz ist die Gewährleistung der Energiesicherheit in Deutschland. Nichts zeige den Fortschritt so deutlich wie die Eröffnung des ersten schwimmenden LNG-Empfangsterminals in Wilhelmshaven am vergangenen Samstag. „Allen Arbeitern und Ingenieuren ist für diese großartige Leistung zu danken“, sagte der Bundeskanzler.
EIN TEIL DER KRITIK DER HSD
Die Rede von Olaf Scholz wurde von Friedrich Merz (CDU) kritisiert. Dabei ging es vor allem um die fehlende Hilfe für die Ukraine, insbesondere was die Lieferung schwerer Waffen anbelangt. Merz macht Scholz persönlich dafür verantwortlich, dass die von der Ukraine angeforderten deutschen Panzer nie geliefert worden sind. „Je mehr wir helfen, desto schneller wird dieser Krieg zu Ende sein“, sagte Merz. – Der ukrainischen Armee fehlen jedoch noch gepanzerte Mannschaftstransportwagen und Kampfpanzer, die wir aus unseren eigenen Reserven und aus Beständen der Industrie liefern können.
„Selbst in den fast zehn Monaten, die seit Beginn dieses Krieges vergangen sind, decken Sie sich immer noch mit NATO-Partnern ein, die angeblich auch keine Ausrüstung an die Ukraine liefern wollen. Wir wissen jetzt, dass dies falsch ist“, sagte Merz. – Es liegt an Ihnen persönlich, dafür zu sorgen, dass die Ukraine diese Hilfe erhält.
Das zweite Element der Kritik war die Verschlechterung der Beziehungen zu Frankreich. Merz bezeichnete diesen Prozess als „tiefen Rückschlag“ und zitierte französische Beobachter mit den Worten, die Beziehungen seien buchstäblich „auf dem Tiefpunkt“.
„Wie ein guter Anwalt haben Sie das Inventar in unserem gemeinsamen Haus sorgfältig aufgelistet. Aber es fehlt Ihnen fast völlig die Einsicht in das Haus selbst, in seine Fundamente, es fehlt Ihnen die Phantasie eines Architekten und der entschlossene Wille eines Baumeisters, dieses Haus in Europa wetterfest zu machen“, stellte Friedrich Merz klar.
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