Lauterbach bereitet Krankenhausreform vor

Der Gesundheitsminister will die Zahl der Patienten, die im Krankenhaus behandelt werden, überprüfen. Gleichzeitig ist ein starker Anstieg der Inzidenz des Coronavirus zu verzeichnen

Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach drängt auf Reformen in seinem Zuständigkeitsbereich. Zunächst will er die Zahl der Patienten überprüfen, die zur stationären Behandlung in Krankenhäusern bleiben.

„Wir behandeln in den Krankenhäusern eine große Zahl von Patienten, die auch ambulant behandelt werden könnten“, sagte er in einem Interview mit dem ZDF am Dienstag.

Nach Ansicht des Ministers muss das Pflegepersonal entlastet werden, indem es keine „schwere Schichtarbeit“ leistet. Lauterbach stellt klar: In Deutschland gibt es nicht wenig Pflegepersonal pro Kopf, sondern es wird nur sehr ineffizient eingesetzt.

Das Ministerium hat einen Gesetzentwurf ausgearbeitet, in dem es eine Vorgabe für die Personalausstattung aller Krankenhäuser gemacht hat.

Der zweite Aspekt der Reform ist die Beseitigung der sogenannten „Fixrate“ im Kliniksystem. Dies würde es den Krankenhäusern ermöglichen, mehr Gewinn zu machen, auch wenn die Gesamtrechnung für die erbrachten Leistungen geringer ist.

„Das ganze System wird weniger wirtschaftlich… Dies ist die größte Krankenhausreform der letzten 20 Jahre“, stellte Lauterbach klar.

Gleichzeitig wird Deutschland bereits von einer weiteren Coronavirus-Welle getroffen. „Der Anstieg der Zahl der Covid-positiven Patienten ist signifikant. Im Vergleich zur Vorwoche ist die Auslastung der Krankenhäuser um 50 Prozent gestiegen“, sagte Gerald Gass, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), in einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. – Mit den derzeit 19.000 positiv getesteten Patienten befinden wir uns auf demselben hohen Niveau wie auf dem Höhepunkt der Sommerwelle“.

Gass führt aus: Das Problem liegt in der erhöhten Arbeitsbelastung des Pflegepersonals, einschließlich des „mittleren“ Personals, von dem Lauterbach spricht.