Verhaftung wegen Spionage: Berlin ruft zur Wachsamkeit auf

Mutmaßlicher Spionage-Komplize in Untersuchungshaft

Die deutsche Polizei hat am Münchner Flughafen einen mutmaßlichen Hochverratsverdächtigen festgenommen, der zuvor Kontakte zu russischen Sicherheitsdiensten hatte und wahrscheinlich ein Komplize eines für die Russische Föderation tätigen Geheimdienstagenten ist.

Nach Angaben der Karlsruher Generalstaatsanwaltschaft steht der Mann namens Arthur E. im Verdacht, geheime Informationen, die ein BND-Mitarbeiter verfolgte, für Russland beschafft und an russische Spezialdienste weitergegeben zu haben.

Carsten L., ein Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes (BND), wurde am 21. Dezember 2022 in Berlin unter dem Verdacht des Landesverrats festgenommen.

Der BND-Doppelagent wurde zuletzt im Jahr 2014 aufgedeckt. Zwei Jahre später verurteilte das Oberlandesgericht München den Mann wegen jahrelanger Spionage vor allem zugunsten des US-Geheimdienstes CIA zu acht Jahren Haft.

Die laufenden Ermittlungen werden in enger Zusammenarbeit mit dem BND und mit Unterstützung der US-Bundespolizei FBI durchgeführt. Der mutmaßliche BND-Mitarbeiter ist bereits vor einem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs erschienen. Er wird verdächtigt, dem russischen Geheimdienst Informationen gegeben zu haben, die ein Staatsgeheimnis darstellen.

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hält einen schweren Schlag gegen die russische Spionage für möglich, sollte sich der Verdacht bestätigen. Gleichzeitig hat Berlin nach der Verhaftung eines BND-Mitarbeiters, der der Spionage für Russland beschuldigt wird, zu erhöhter Wachsamkeit aufgerufen. Dies berichtet das ZDF.