Olaf Scholz wartet auf 49-Euro-Ticketvertrag: Wann gilt das Deutschlandticket?

Die Verhandlungen über ein bundesweites Ticket, das sogenannte Deutschlandticket, hält die Kanzlerin für nahezu abgeschlossen. Es startet Anfang nächsten Jahres. Der Start des Programms kann sich jedoch bis April verzögern

Bundeskanzler Olaf Scholz bereitet am Mittwoch den Abschluss einer Vereinbarung mit den Ländern über ein 49-Euro-Ticket für den öffentlichen Nah- und Regionalverkehr vor. Ein solches Ticket für Deutschland sei mit den Bundesländern nahezu harmonisiert, sagte er.
Am Mittwoch treffen sich die Ministerpräsidenten der Länder mit Scholz im Kanzleramt, um über Entlastungen der Bürger angesichts der Energiekrise zu beraten. Auf das Format des Tickets für 49 Euro haben sie sich bereits weitgehend geeinigt, doch das Verfahren zur Finanzierung des Nah- und Regionalverkehrs ist noch umstritten.

Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann ist der Meinung, dass der Bund den Regionen hohe Zuschüsse zukommen lassen sollte. Tatsächlich gibt es bereits eine Vereinbarung, ein Ticket für 49 Euro zu erstellen. Doch die Bundesländer machen es sich zur Bedingung, die Zuschüsse des Bundes stetig zu erhöhen. Darum geht es bei den Gesprächen der Staats- und Regierungschefs mit Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin.

Gleichzeitig forderte der Vorsitzende der FDP-Fraktion im Bundestag, Christian Dürr, die Vertreter der Länder auf, sich nicht „in kleinliche Diskussionen zu begeben“. Er twitterte, dass „die größte Reform des öffentlichen Nahverkehrs aller Zeiten“ jetzt geschehen muss.
Der Bund wird das Deutschlandticket gemeinsam mit den Ländern mit jährlich drei Milliarden Euro bezuschussen. Ob es noch vor Ende des Jahres eingeführt wird, ist noch unklar. Nach optimistischen Prognosen tritt das Ticket am 1. Januar in Kraft, vorsichtigeren Prognosen zufolge frühestens im März oder April 2023. Terminverzögerungen sind mit fehlender Finanzierung des Programms verbunden.