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Zwei Drittel der Schulabgänger in Deutschland bleiben ohne Hochschul- oder Berufsausbildung. Vestinews.de hat herausgefunden, wo das Problem liegt
Nicht alle wollen nach der Schule weiter studieren oder eine Berufsausbildung machen. Laut der Studie ist dies heute eher die Ausnahme als die Regel. Weniger als die Hälfte der jungen Menschen in Deutschland strebt ein weiterführendes Studium an, der Rest lässt sich lieber Zeit.
Nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hinkt Deutschland bei der Zahl der qualifizierten Arbeitskräfte seinen Nachbarn hinterher. In Deutschland erhalten 36 % der jungen Menschen eine Ausbildung und werden zu hochqualifizierten Fachkräften, und in benachbarten vergleichbaren entwickelten Ländern machen sie fast die Hälfte der Bevölkerung aus.
1,5 Millionen Deutsche ohne Schulabschluss
Im vergangenen Jahr hatten laut einer OECD-Studie nur 36 Prozent der jungen Deutschen im Alter von 25 bis 34 Jahren eine gute Ausbildung mit Universitätsabschluss, Fachhochschulabschluss oder Meisterbrief. OECD-Bildungsdirektor Andreas Schleicher kritisiert den exorbitanten Anteil junger Menschen in Deutschland, die sich nirgendhin einschreiben lassen oder ihr Studium ohne Abschluss mitten im Studium abbrechen. Obwohl Berufsausbildung und Bachelor in der Regel nur drei Jahre dauern, haben nur 43 % der jungen Menschen diesen Weg eingeschlagen und ihren ersten Abschluss gemacht. 15 % gingen innerhalb von vier Jahren nach dem Abschluss entweder nirgendwo hin oder brachen die Schule ab. Das belegen die Ergebnisse des Nationalen Bildungspanels (NEPS), das die Universitäten Göttingen und Hamburg im Auftrag der Bertelsmann Stiftung durchgeführt haben. Und im Allgemeinen erreicht die Zahl der Menschen ohne schulische Grundbildung in Deutschland 1,5 Millionen Menschen. Die meisten von ihnen stammen aus zerrütteten Familien oder haben einen Migrationshintergrund – das heißt, sie sind entweder selbst Migranten der ersten Welle oder ihre Kinder, die aufgrund der Umstände ihre Schulausbildung nicht abschließen konnten.
Es ist merkwürdig, dass etwa 27 % der Frauen (mehr als eine von vier) und 20 % der Männer (einer von fünf) nach Schulabschluss während vier Jahren nirgendwo hingehen. Nur jeder fünfte junge Mensch beginnt ein bis zwei Jahre nach dem Abschluss ein weiteres Studium.
Schwierigkeiten bei der Arbeit
„Rund 100.000 von 750.000 Schulabgängern gehen jedes Jahr nirgendwo hin und bleiben möglicherweise langfristig ohne Berufsausbildung“, – sagt Claudia Burkard, Mitarbeiterin der Stiftung. – Ungelernte junge Menschen haben kaum Chancen auf dem Arbeitsmarkt, wenig Aufstiegschancen und damit auch künftig eine kleine Rente.“
Statistiken zeigen, dass Jugendliche ohne Abitur große Schwierigkeiten haben, einen Job oder ein Praktikum zu finden.
Als einen der Hauptgründe nennen die Autoren der Studie das Missverständnis der Absolventen ihrer Zukunftsperspektiven: welches Studienfach oder welchen Beruf sie wählen sollen.
Im Zusammenhang mit der Situation drängen die Schulen darauf, auf die Berufsorientierung der Schüler zu achten. Einige Experten schlagen auch die Idee einer staatlichen Bildungsgarantie vor, damit jeder junge Mensch, der seine Ausbildung fortsetzen möchte, bei seiner Wahl richtig orientiert wäre.
Die Regierung erwägt einen Gesetzentwurf, um sicherzustellen, dass alle jungen Menschen Zugang zu einer vollwertigen Berufsausbildung haben, die auf die Bedürfnisse von Unternehmen zugeschnitten ist. In Regionen mit einem deutlichen Mangel an Ausbildungsplätzen sollen beispielsweise Berufe unter Berücksichtigung der nichtgewerblichen Ausbildung angeboten werden.
Die Arbeitgeber lehnen jedoch jede Ausbildungsgarantie ab und argumentieren, dass das Problem auf der Ebene der Bildungseinrichtungen gelöst werden müsse.
„Schule soll begeistern“
Auf verschiedenen wissenschaftlichen Konferenzen wird die Problematik behandelt, wie Schulen junge Menschen für ein weiterführendes Studium begeistern können. Sie untersuchen die sich ständig ändernden Bedürfnisse des Marktes, die Möglichkeiten der Digitalisierung von Schulen, die Möglichkeit, die Bemühungen von Schulen und Elternkomitees zu bündeln.
Andreas Schleicher glaubt, dass Schülern die Freude am Lernen vermittelt und die Fähigkeit zum Selbststudium entwickelt werden muss. „In der heutigen Welt weiß Google standardmäßig mehr“, -schrieb er in einer thematischen Kolumne. – „Erfolg in der Bildung“ bedeutet heute nicht nur Sprache, Mathematik oder Geschichte, sondern auch Persönlichkeit, Handlungsfähigkeit und Sinnhaftigkeit. Wir müssen die Fähigkeiten unserer Computer ergänzen, nicht aber mit ihnen konkurrieren. Bildung hat die Aufgabe, erstklassige Menschen, nicht aber zweitklassige Roboter zu entwickeln. Es geht darum, Neugier und Wissensdurst zu wecken, den Intellekt für Neues zu öffnen. Das wird unsere Waffe sein, um Unwissenheit zu überwinden.“
Journalist, Redakteur-Analyst Seit 2005 arbeitet sie in verschiedenen ukrainischen Tages- und Analysepublikationen. Sie bereitet Artikel zu politischen und gesellschaftlich bedeutsamen Themen vor. Schon seit der Schule wusste sie, dass sie Journalistin wird und Schulaufsätze wuchsen allmählich zu urheberrechtlich geschütztem Material.
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