Habeck-Pläne zum Verbot von Öl- und Gasheizungen: Details

März 19, 2023
13:34
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März 19, 2023
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Wirtschaftsminister Robert Habeck (Die Grünen) will den Einbau von Öl- und Gasheizungen ab 2024 verbieten. Das geht aus dem Gesetzentwurf des Wirtschaftsministeriums hervor.

Dem Gesetzentwurf zufolge müssen ab dem nächsten Jahr alle neuen Heizungsanlagen 65 % der Wärme aus erneuerbaren Energiequellen erzeugen. Tatsächlich bedeuten die Pläne das Ende der Öl- und Gasheizung.

In der ersten Phase sollten nur neue Systeme für Flüssigbrennstoff- und Gasheizungen verboten werden. Laut Rechnung dürfen die alten Heizungsanlagen maximal 30 Jahre betrieben werden, ab 2045 werden sie demontiert. Habeck will, dass Besitzer drei Jahre Zeit haben, um auf erneuerbare Energien umzusteigen, wenn ihre Öl- oder Gasheizung ausfällt.

Welche Heizungsarten sind also in Zukunft noch erlaubt? Folgende Heizsysteme nutzen überwiegend regenerative Energiequellen zur Wärmeerzeugung:

  • Wärmepumpen
  • Solarthermianlagen
  • Holz & Pellets
  • Biomasse und Biogas
  • Fernwärme

Laut Bild sieht der Gesetzentwurf auch vor, dass ab 2025 alle Heizungsanlagen mit moderner Zählertechnik zur Verbrauchsreduzierung beitragen sollen. Smart Meter senden Verbrauchsdaten digital an Verbraucher und Energieversorger. Bereits Anfang des Jahres hat das Bundeskabinett einem Gesetz zugestimmt, das den Einbau von Smart Metern ab 2032 zur Pflicht machen würde.

Herausforderung für Rentner

Experte Kai Warnecke warnt davor, dass die Installation neuer Systeme für Rentner eine ernsthafte Herausforderung darstellen kann. Reparaturen und neue Heizungsanlagen sind teuer. „Habecks Plan entzieht vielen Menschen die Mittel fürs Alter. Die meisten Hausbesitzer haben Jahre damit verbracht, ihr gesamtes Vermögen in ihre Immobilie zu investieren. Aber sie haben nicht genug Ersparnisse, um neue Heizsysteme zu installieren. Auch diejenigen, die diese Maßnahmen umsetzen wollen, dürften Schwierigkeiten haben, einen Kredit zu bekommen“, sagte Kai Warnecke, Präsident von Haus & Grund, der Bild-Zeitung.

Er glaubt, dass viele Menschen im schlimmsten Fall gezwungen sein werden, ihr Haus zu verkaufen. Aber auch das Haus zu verkaufen ist keine gute Entscheidung. „Wenn ein Haus jetzt 100.000 Euro wert ist, man aber gleichzeitig 100.000 Euro für die Reparatur investieren muss, verfallen viele Häuser de facto“, sagte er.

Anastasija Rjabokon

Journalist, Redakteur-Analyst Seit 2005 arbeitet sie in verschiedenen ukrainischen Tages- und Analysepublikationen. Sie bereitet Artikel zu politischen und gesellschaftlich bedeutsamen Themen vor. Schon seit der Schule wusste sie, dass sie Journalistin wird und Schulaufsätze wuchsen allmählich zu urheberrechtlich geschütztem Material.

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