Das Tragen von Sportkleidung in Schulen ist zulässig

Von Zeit zu Zeit gibt es Fälle, in denen die Schulbehörden beschließen, das Tragen von Sportkleidung für Schüler zu verbieten. Einem Rechtsexperten zufolge kann die Schule erzieherische Maßnahmen für die Schüler ergreifen, aber die Frage der Kleidung darf nicht zur Voraussetzung gemacht werden.

Kürzlich schickte die Leitung eines Gymnasiums in Vermelskirchen Schüler zum Umziehen nach Hause, weil sie in Sporthosen zum Unterricht erschienen waren. Dies löste einen Aufschrei bei Schülern und Eltern aus, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Die Schulleitung sagte, sie sei sich der Kritik und der Empörung bewusst, halte aber an der Entscheidung über die notwendige Kleiderordnung innerhalb der Schule fest. „Wir möchten unsere Schülerinnen und Schüler ermutigen, Kleidung zu tragen, die sie nicht zum ‚Relaxen‘ verleitet. Bei der Vorbereitung auf das Berufsleben ist es wichtig, auf Jogginghosen zu verzichten“, erklärt die Schulleitung.

Nach Ansicht von Juristen ist das Verbot des Gymnasiums Vermelskirchen, Sporthosen zu tragen, rechtlich nicht haltbar. Auch wenn das nordrhein-westfälische Schulgesetz in dieser Hinsicht wenig Spielraum lässt. „Es gibt keine Grundlage für ein individuelles Verbot“, sagt Professor Hinnerk Wissmann von der Universität Münster, „eine Schulkonferenz kann eine Empfehlung zu Fragen der Kleiderordnung aussprechen, mehr aber auch nicht.“ Das Tragen von Turnhosen kann nicht als Pflichtverletzung angesehen werden, die einen Ausschluss vom Unterricht rechtfertigt. Es untergräbt das Recht auf Bildung“, kommentiert Wissmann abschließend.