Bevölkerung wächst um 2,9 Millionen

November 29, 2022
14:04
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November 29, 2022
14:04

In Deutschland ist die Bevölkerungszahl aufgrund von Fluchtmigration stark gestiegen. Seit 2014 leben hierzulande 2,9 Millionen Menschen mehr

Die Bevölkerungszahl in Deutschland wächst wegen Fluchtmigration kräftig. Am 30. Juni lebten hier fast 2,9 Millionen Menschen mehr als Ende 2014.

„Dieser Anstieg ist vor allem auf die Fluchtmigration im Zusammenhang mit Krieg und Gewalt in Syrien, Afghanistan und dem Irak 2015/2016 sowie nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine zurückzuführen“, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit. Aber auch aus den EU-Staaten Rumänien, Bulgarien und Polen seien stetig Zuzüge zu verzeichnen. Entsprechend nahm die Zahl der Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit um 4,341 Millionen zu, während die mit deutscher Staatsangehörigkeit um 1,458 Millionen abnahm.

Seit Ende 2014 sank in Deutschland der Anteil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15 bis unter 65 Jahre) – von 65,8 auf 63,6 Prozent. „Diese Entwicklung wurde durch die Zuwanderung aus dem Ausland gedämpft“, erklärte das Statistikamt. Zwar ging der Anteil der 15- bis unter 65-Jährigen auch in der ausländischen Bevölkerung zurück: von 81,1 auf 75,9 Prozent. Er lag damit aber noch deutlich über dem dieser Altersgruppe mit deutscher Staatsbürgerschaft, der von 64,2 auf 61,6 Prozent sank.

Unter den ausländischen Bevölkerungsgruppen mit den höchsten Zuzügen war der Anteil der Menschen im erwerbsfähigen Altervergleichsweise hoch. So betrug er Ende Juni 2022 bei Polinnen und Polen 83,1 Prozent, bei Rumäninnen und Rumänen 81,0 Prozent sowie bei Bulgarinnen und Bulgaren 77,5 Prozent.

Ukrainerinnen machen den größten Teil aus

„Dies deutet auf eine Zuwanderung mit dem konkreten Ziel der Arbeitsmarktbeteiligung hin“, hieß es. Unter Ukrainerinnen und Ukrainern lag der Anteil mit 64,3 Prozent dagegen deutlich niedriger. „Darin spiegelt sich wider, dass ein Großteil der vor dem Krieg in der Ukraine Geflüchteten Kinder und ältere Menschen sind“, so das Statistikamt.

Die Flucht vor Krieg und Gewalt dominierte das sogenannte Wanderungsgeschehen mit dem Ausland im ersten Halbjahr. Von Januar bis Juni dieses Jahres gab es eine Nettozuwanderung, also einen positiven Saldo zwischen Zu- und Fortzügen, von 1,046 Millionen Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit. „Das ist die höchste Nettozuwanderung, die seit der Deutschen Vereinigung innerhalb eines Halbjahres registriert wurde“, hieß es.

Ukrainerinnen und Ukrainer machen den mit Abstand größten Teil der Zugewanderten aus (740.000 Personen). Die Nettozuwanderung von Syrerinnen und Syrern stieg von rund 20.000 auf 23.000, die der Afghaninnen und Afghanen vervierfachte sich nahezu von rund 7.000 auf 28.000.

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