„Ampel“ soll islamisches Zentrum in Hamburg schließen

November 08, 2022
15:25
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November 08, 2022
15:25

Politiker beschuldigen religiöse Persönlichkeiten, in Deutschland eine „Operationszentrale des iranischen Regimes“ eingerichtet zu haben

Das Islamische Zentrum in Hamburg ist ins Visier der Regierung geraten. SPD, Grüne und FDP bezeichnen es als „Zentrum für iranische Propaganda“ und schlagen vor, das Zentrum zu schließen.

Die Parteien fordern die Bundesregierung auf, die Schließung des Islamischen Zentrums in Hamburg als „Zentrum der Aktivitäten des iranischen Regimes in Deutschland“ zu prüfen, sagt die Bundestagsabgeordneten der „Ampelkoalition“ in einer Erklärung.

Nach Angaben des Verfassungsschutzes ist die Einrichtung „ein wichtiges iranisches Propagandazentrum in Europa“. Der Inlandsgeheimdienst verweist in seinem Jahresbericht seit 1993 auf das Zentrum wegen islamistischer Erscheinungsformen.

Der stellvertretende Leiter des Zentrums, Seyyed Soliman Mousavifar, hat letzte Woche den Iran besucht. Im Sommer wurde Musavifar aus Deutschland ausgewiesen, weil er angeblich schiitische extremistische und terroristische Organisationen unterstützte. Und iranische Bürger, die nun gezwungen sind, in Deutschland zu leben, werfen dem iranischen Regime seit langem vor, das Zentrum zu benutzen, um Mitglieder der demokratischen Opposition auszuspionieren.

Doch die Formulierungen, mit denen die Koalitionsparteien in ihrem Antrag an die Regierung herangetreten sind, seien unzureichend, meint Die Welt. Es geht um die Politisierung des Themas: FDP-Generalsekretär Bijan Jeer-Sarai und der Bundesvorsitzende der Grünen, Omid Nuripur, haben kürzlich offen die Schließung der Einrichtung gefordert. Und Nuripur sprach auch vom „wichtigsten Spionagenetz des Regimes in Deutschland“, dessen Aktivitäten gestoppt werden müssten.

Bemerkenswert ist auch die Charakterisierung des Regimes der iranischen Mullahs. Die Politiker beschreiben sie in dem Dokument als „konservativ-autoritär“ – das Wort „islamistisch“ kommt nicht vor. „Für eine Regierung, die den Terrorismus im Nahen Osten fördert, die eigene Bevölkerung, vor allem Frauen, religiöse, ethnische und sexuelle Minderheiten sowie Oppositionelle, brutal unterdrückt und Israel mit der Vernichtung droht, kann diese Bezeichnung durchaus als trivial angesehen werden“, schrieb Die Welt.

Der Antrag wurde Berichten zufolge von Politikern, Mitgliedern des Internationalen Ausschusses des Bundestages aus den Fraktionen von SPD, Grünen und FDP vorbereitet und muss noch von den Fraktionen genehmigt werden. Die außenpolitischen Sprecher von SPD und Grünen, Niels Schmid und Jürgen Trittin, sind nicht für ihre harte Haltung gegenüber dem iranischen Regime bekannt.

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