Gucci und L’Oréal in Gefahr – Glasfläschchen können verschwinden

Deutschlands größter Hersteller von Glasflaschen, ein Anbieter von Parfümmarken, kündigt die Schließung der Produktion wegen hoher Gaspreise an

Das Werk Heinz-Glas, einer der größten Hersteller von Glas und Flaschen aller Größen und Macharten in Deutschland, kündigt eine erhebliche Krise an. Ein Anstieg der Gaspreise könnte für das Unternehmen fatal sein, sagt das Management.

Fast 70 Tonnen Glas werden täglich im bayerischen Werk produziert. Um Schmelzöfen auf eine Temperatur von 1600 Grad zu erhitzen, müssen riesige Mengen an Gas eingesetzt werden – eine knappe Ressource, die daher sehr teuer ist.

„Seit der Invasion der Ukraine sind die Gas- und Energiepreise im Vergleich zu 2019 um das Zehnfache gestiegen. Und andere Kosten sind bereits 20-mal höher als die ursprünglichen Preise, – sagt Murat Agac, Vizepräsident von Heinz-Glas, gegenüber Euronews. – Dadurch sind die Preise so hoch und instabil, dass eine Produktion kaum wirtschaftlich zweckmäßig ist.“

Agac erlaubt die Aussetzung von Öfen. In diesem Fall ist mit unumkehrbaren Schäden zu rechnen – und laut ihm kann ein Neustart Monate dauern. „Bei einem plötzlichen Gasausfall haben wir keine andere Wahl, als die Glasschmelzwannen kontrolliert zu entleeren und zu hoffen, dass nichts zu Bruch geht“, – sagt Heinz-Glas-Vizepräsident.

Ihm zufolge kann der Bau einer neuen Schmelzwanne mindestens 12 Monate dauern, „möglicherweise 18 Monate oder mehr – was bedeutet, dass die Glasindustrie in Deutschland wahrscheinlich verschwinden wird“.

Die Hoffnung der Glasschmelzer liegt nur auf erneuerbaren Energien. Eines der Werke des Unternehmens in Kleintettau nutzt Strom als Brennstoff, aber es ist ebenfalls zu 40 % von Erdgas abhängig.